Das markante und innovative Gebäude des Louvre Abu Dhabi wurde von dem mit dem Pritzker-Preis ausgezeichneten Architekten Jean Nouvel entworfen: „Ich wollte, dass dieses Gebäude ein geschütztes Gebiet widerspiegelt, das zur arabischen Welt und dieser Geographie gehört.“ Das Design kombiniert moderne Architektur mit Inspiration aus den Traditionen der Region und spiegelt den Wunsch wider, ein universelles Museum zu schaffen, in dem alle Kulturen zusammenkommen.Der Louvre Abu Dhabi liegt auf der Insel Saadiyat, zwischen Sand und Meer. Als Oase der Kühle bildet das Gebäude tagsüber einen schattigen Ort und nachts eine „Oase des Lichts unter einer filigranen Kuppel“.
Zwei Drittel des Museums sind von einer weißen Kuppel mit einem Durchmesser von 180 Metern bedeckt, die ein Wahrzeichen der arabischen Architektur ist und an die Moschee, das Mausoleum und die Medresse erinnert. Die scheinbar zufällige, aber sorgfältig gestaltete Anordnung der geometrischen Öffnungen der Kuppel wurde von den ineinander verschlungenen Palmblättern inspiriert, die traditionell als Dachmaterial verwendet werden. Die Öffnungen ermöglichen es, das Licht und die Temperatur im Inneren zu steuern. Der Innenraum wird von einem bezaubernden, wechselnden „Lichtregen“ erleuchtet, der an die Masrabiya und die Lichtstrahlen erinnert, die Souks erhellen.
Die sich über das Wasser erstreckende Kuppel wirft wiederum ein schimmerndes Licht auf die Unterseite der „Haut“ des Gebäudes und erinnert an die Bedeutung des Wassers in der islamischen Architektur. „Ein Mikroklima wird geschaffen, indem auf Empfindungen zurückgegriffen wird, die unzählige Male in der großen arabischen Architektur erforscht wurden, die auf der Beherrschung von Licht und Geometrie basiert. . . eine Struktur aus Schatten, Bewegung und Entdeckung.‘ – Jean Nouvel.
Unter der Kuppel erinnern die äußeren Volumen des Museums mit ihren willkürlich angeordneten einfachen geometrischen Formen an die arabische Stadt und ihre Medina. Eine Promenade führt durch Ansammlungen von niedrigen Gebäuden mit unterschiedlichen Fassaden und schafft ein wechselndes, abwechslungsreiches, poetisches Erlebnis für die Besucher. Im Inneren der Gebäude hingegen bietet die Abfolge großer Galerien mit ihrer strengen Geometrie und ihren hohen Decken außergewöhnliche Räume für die Ausstellung von Werken.
„In der Architektur geht es darum, den Willen, das Verlangen und die Fähigkeiten einer Handvoll Menschen zu nutzen, um einen Ort zu einem bestimmten Zeitpunkt zu verändern. Architektur ist nie etwas, das man alleine erschafft. Sie schaffen es immer an einem bestimmten Ort, auf Wunsch einer Person oder mehrerer Personen, aber immer für alle.‘ – Jean Nouvel
